Historisch: Linden-Neusen gewinnt „Gold Plus“

Beim städteregionalen Wettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“ hat Linden-Neusen etwas Historisches erreicht. Im Nordkreis der Städteregion belegten wir den ersten Platz, der mit „Gold Plus“ bewertet wurde und der uns jetzt berechtigt, am Landeswettbewerb Nordrhein – Westfalen im August teilzunehmen.

In den fünf Wertungskategorien Konzeption und Umsetzung, Wirtschaftliche Entwicklung und Initiativen, Soziales und kulturelles Leben, Baugestaltung und Entwicklung sowie Grüngestaltung und Dorf in der Landwirtschaft wurden wir, wie die AZ/AN schreibt, mit einem „sehr hohen bis maximal möglichen Ergebnis“ bewertet.

Was hat zu dieser herausragenden Bewertung geführt? Es war offensichtlich eine Vielzahl von Faktoren, die die Bewertungskommission der Städteregion, bestehend aus Fachleuten der o.g. 5 Bewertungsbereichen, koordiniert von Andrea Drossard, Stabsstelle Mobilität und Klimaschutz der Städteregion, überzeugt hat.

Die Dorfpräsentation am 11.Mai

Unsere Arbeitsgruppe hatte ein gut abgestimmtes Programm, orientiert an den fünf Bewertungskriterien und mit mehreren zusätzlichen Highlights, vorgetragen an mehreren Stellen des Dorfes, intensiv vorbereitet. Beginn war pünktlich um 16:00 Uhr in der Aula der Grundschule. Hier gab’s bereits die erste Überraschung. Unser Bürgermeister Roger Niessen, als Gast im Publikum, gab bekannt, dass Friedbert Carduck in diesem Jahr für sein besonders Engagement als Ehrenamtler für die Belange unserer Dorfgemeinschaft mit der Ehrenmedaille „Wöschelter Düvel“ ausgezeichnet wird.

Sodann präsentierten Guido Wirtz, Paul Thelen, Lea Daniels und Calvin Kaussen in einem Multimedia-Vortrag unsere Aktivitäten zu den fünf Bewertungskriterien. Danach folgte ein tänzerisch/musikalisches Highlight, auf dem Schulhof, aufgeführt von der Mädchen-Tanzgruppe unter Leitung von Gioia Körfer, in Vertretung ihrer Mutter Nicole Körfer. Hierzu hatten sich bereits viele Zuschauer eingefunden, die sich mit großem Beifall bedankten.

Dann zogen Bewerter, die Aktiven der Arbeitsgruppe und die Zuschauer weiter zum unteren Dorfplatz. Dort war einige Tage zuvor durch die Arbeitsgruppe ein neues Blumenbeet entstanden, das nach Fällung der alten Eiche diesen Platz jetzt aufwertet. Es folgte ein weiteres Doppel-Highlight: Calvin Kaussen erläuterte anhand von Animationen eine mögliche Neugestaltung des gesamten unteren Dorfplatzes. In einem leicht ansteigenden Profil soll hier ein Ort der Begenung für Jung und Alt entstehen. Ein interessanter Aspekt floss dabei auch mit ein: Ziegelsteinmaterial aus der beim Brand zerstörten Ziegelei Kappertz als Baumaterial einzubringen und es so zu „neuem Leben“ zu erwecken. Sodann veranschaulichte unsere Expertin für Grüngestaltung, Andrea Schneider, mit Hilfe großer Hochglanzfotos und lebenden Stauden die Begrünungsmöglichkeiten unter optischen, ökologischen und klimatechnischen Gesichtspunkten.

Weiter ging es zu den beiden Stelen, geschaffen von Rainer Klinkenberg und Martin Volk. Hier erläuterte Lea Daniels die Entstehungsgeschichte, den Umsetzungsprozess und vor allem die mit den Stelen verbundene Symbolik. Die Stelen sind Ausdruck des sozialen und kulturellen Zusammenlebens am Beispiel der beiden Vereine Jungenspiel und VfR Linden-Neusen.

Schließlich wurde der Dorfplatzrundgang abgerundet am Sportplatz. Hier berichtete der Vorsitzende des VfR, René Luchte, die Entwicklungsgeschichte und den aktuellen Stand der Baumaßnahmen zum neuen Sportplatz mit Kunstrasen.

In einem kurzen Spaziergang ging es dann weiter zur Bio-Metzgerei Schwartz. Franz-Peter Schwartz präsentierte das Unternehmenskonzept, den Kunden frisches, umweltverträglich und ortsnah nach ökologischen Kriterien produziertes Fleisch und Wurstwaren anzubieten.

Am Ende der Dorfbesichtigung kurz vor 18:00 Uhr wurden die Bewertungskommission sowie einige Dorfbewohner zu einer kurzen Planwagenfahrt über die Lindener Straße bis zum Kreisverkehr und zurück eingeladen. Unterwegs erläuterten Guido Wirtz, Bernd Görgens, Andrea Schneider und Paul Thelen Besonderheiten links und rechts des Weges. Kirche, Wegkreuze, Historie der ehem. Bundesstraße 1, Vorgeschichte und Bepflanzung des Kreisverkehrs.

Zum Abschluss des Tages versammelten sich Bewertungskommission, die aktiven Unser Dorfler und einige Dorfbewohner auf dem Hof der Familie Carduck zu kalten Getränken und leckeren Snacks.

Die Erfolgskriterien

Bereits beim Abschlussgespräch mit der Bewertungskommission auf dem Hof von Familie Carduck ergaben sich von jedem einzelnen Bewertungsexperten nur Superlative in deren erster Bewertung: „sehr strukturiert“, „super Präsentation“, „Kinder/Jugendliche werden einbezogen“, „Symbiose Landwirtschaft und Bürger“, „Dorfleben ist aktiv“, „Baugestaltung Dorfplatz von vorn bis hinten durchdacht“, „Tolles Staudenkonzept“. Dies war zwar noch nicht die offizielle Bewertung, aber diese ersten Reaktionen vermittelten bereits ein gutes Gefühl.

Die offizielle Bekanntgabe der Bewertungen durch die Kommission der Städteregion erfolgte am 30.Mai ab 19:00 Uhr im Rahmen einer online-Veranstaltung. An dieser haben wir gemeinsam online bei der Familie Amann-Thelen teilgenommen. Unsere Spannung war übergroß, als nach Vergabe von Bronze-, Silber- und Goldplätzen Linden-Neusen immer noch nicht genannt worden war. Sie entlud sich jedoch dann in einem lauten Jubelschrei aus 20 Kehlen, als wir mit „Gold Plus“ und der Teilnahme am Landeswettbewerb ausgerufen wurden.

Aus der Bekanntgabe der offiziellen Ergebnisse lässt sich zusammenfassen, weshalb dieses tolle Ergebnis erzielt wurde:

  •  Die jetzt über mehrere Jahre andauernde Arbeit der UDHZ-Gruppe mit dem Bemühen, in unserem Dorf auch unabhängig vom Wettbewerb u.a. Zusammenhalt, soziales Engagement und Verbesserung des Zusammenlebens zu fördern und das Dorf zu verschönern.
  •  Die deutlich sichtbare, kreative Zusammenarbeit von Jungen und Alten, Frauen und Männer unterschiedlicher persönlicher Prägung, die laufend neue Sichtweisen und Ideen einbringen, ist für Linden-Neusen eine tolle Besonderheit, die der Kommission deutlich ins Auge gefallen ist.
  •  Sichtbare Projekte, wie der inzwischen erblühte Kreisverkehr, die beiden künstlerisch gestalteten Stehlen auf dem Dorfplatz, der beginnende Neubau des Sportplatzes und das jetzt schon kultige Panini-Album (Sammlung von Klebebildchen aller aktuellen Spielerinnen und Spieler von den Bambini bis zu den Senioren des VfR), haben Gemeinschaftssinn und –arbeit Ausdruck verliehen.
  •  Einen ganz besonderen Eindruck hat das 12-seitige, farbige Handout von Lea Daniels hinterlassen. Es hat der Kommission in optisch und inhaltlich aufmerksamkeitsstarker Art und Weise die Aktivitäten rund um den Wettbewerb besonders deutlich gemacht

Wie geht es weiter?

Nach dem Wettbewerb ist vor dem Wettbewerb! Am 17. August um 8:30 besucht  uns eine neue Bewertungskommission, nämlich die des Landes Nordrhein-Westfalen. Das bedeutet neue Vorbereitungen auf eine neue Präsentation von Linden-Neusen.

Sie, liebe Dorfbewohner, laden wir jetzt schon ein, bei dieser Präsentation dabei zu sein.

Paul Thelen

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